KARIBIKKÜSTE

 

TÜRKISBLAUES WASSER, WEISSER SANDSTRAND UND PALMEN

Cartagena musste noch ein paar Tage auf uns warten, denn wir entschieden uns zunächst auf die Suche nach oben stehenden Klischees der Karibik zu gehen. Im Nordosten der Küste versprach uns der Reiseführer diese Dinge, doch es ist ja immer so eine Sache mit den Beschreibungen und der Realität.

Türkis war das Wasser nicht immer, die Palmen standen irgendwo, nur nicht am Strand und der Sand war oft alles andere als weiß. Vielleicht hatten wir zunächst einfach die falschen Stellen angefahren, doch dann in Taganga, einem kleinen Fischerort in der Nähe von Santa Marta wurden wir fündig. Zwar immer noch nicht ganz so wie im Bildband, aber immerhin konnten wir dort das erste Mal in der Karibik baden gehen!

Das Hostal, in welchem wir untergekommen waren, war sehr schön und bei Meeresblick verbrachten wir so einige Stunden in der Hängematte.

Für einen kurzen Abstecher in den Nationalpark Tairona erschien uns der Eintritt zu teuer und wir entschieden, uns auf den Weg nach Cartagena zu begeben. Immer entlang der Küste kamen wir schließlich doch noch zu den Stränden unserer Vorstellung und als wir die Erlaubnis einer kolumbianischen Familie erhielten, neben ihrem Ferienhaus zu campieren, konnten wir seit langen einmal wieder bei Meeresrauschen einschlafen. Herrlich!

Bald hatten wir Cartagena erreicht und da noch genügend Zeit bis zu unserer Verschiffung nach Costa Rica war, durchkreuzten wir die Stadt lediglich und fuhren zur Isla Baru. Mit dem Floß sind wir auf die Insel südlich von Cartagena übergesetzt und haben uns dort auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit begeben. Leider mussten wir entdecken, dass die Insel eher Tagesbesucher anlockt oder die einzige Unterkunft für uns unbezahlbar war. Schade, also blieb uns nur noch der Besuch des berühmten Strandes „Playa Blanca“ in der Abendstunde. Doch gerade das erwies sich als Vorteil, da die Mengen an Tagesbesuchern und Verkäufern von Getränken und sonstigen Sachen den Strand verließen und wir diesen für uns alleine hatten. Eine kleine Rutschpartie auf der Rückfahrt zum Floß auf der schlammigen Piste machte mehr den Bussen Probleme als uns und so konnten wir pünktlich mit dem letzten Floß wieder auf das Festland übersetzen. Damit überraschten wir den Floßbetreiber, mit dem wir zuvor unsere Rückfahrt für zwei Tage später verhandelt hatten!

 

CARTAGENA

Wir haben unser letztes Ziel auf dem südamerikanischen Kontinent erreicht: Cartagena!

Nachdem wir eine Nacht auf dem bewachten Parkplatz vor den Toren Cartagenas übernachtet hatten, siedelten wir für die nächsten paar Tage in ein Hotel direkt am Meer um und waren nach 15 Minuten Fußweg im Zentrum der Altstadt. Bevor wir uns aber auf Entdeckungstour begaben, haben wir zunächst das Büro der Reederei aufgesucht und mit dem Agenten unsere Verschiffung nach Costa Rica besprochen. Verschiffung deshalb, da es auf dem Landweg keine Verbindung nach Panama gibt! Die Panamericana ist für ca. 90 Kilometer unterbrochen und es hat auch niemand ein Interesse daran, dies zu ändern und eine Straße durch den Dschungel zu bauen. Der Agent hat uns die nächsten Schritte erklärt und so haben wir einen Kopienstapel unserer Papiere zum Zoll gebracht, das Bill of Loading ausgefüllt und solche Sachen für die Verschiffung klargemacht. Für’s erste ganz einfach.

Als diese Dinge erledigt waren, haben wir uns auf das karibische Flair Cartagenas eingelassen und waren begeistert! Für uns stellte sich die Stadt als eine der schönsten Kolonialstädte in Südamerika vor, wenn nicht sogar als die Schönste! Wir sind durch die schmalen Gassen der Altstadt geschlendert, haben uns Kirchen und Museen angeschaut, ab und zu einen Kaffee oder frisch gepressten Obstsaft getrunken, Leute beobachtet und haben geschwitzt! Bei 35° und 95% Luftfeuchtigkeit brauchte man sich eigentlich gar nicht zu bewegen, um Körperflüssigkeit zu verlieren… Nicht einmal ein Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen brachte die erwünschte Abkühlung. Dafür aber Stromausfall in der ganzen Stadt!

Im Hotel hatte sich neben uns unter anderem eine Gruppe geschichtsbegeisterter Kolumbianer eingemietet, die die Geschichte der Stadt in einer Fotoausstellung dokumentieren wollten. Sämtliche Szenen der Gründung 1533, dem schnellen Reichtum der Stadt durch den Goldraub an den Ureinwohnern und schließlich die Übergriffe zahlreicher Piraten wurden im Hotel und am Strand nachgestellt und von der Gruppe in authentischen Kostümen festgehalten. Bei Marios Anblick sahen sie wahrscheinlich nicht gerade Francis Drake vor sich, dafür aber einen stattlichen Piraten und die Frage nach einer Statistenrolle kam auf. Und so blickt Mario nun in der Fotoausstellung als grimmiger Pirat vom Zellophan und hatte einigen Spaß beim Verkleiden und Fotosession am Strand!

Zum Glück haben wir regelmäßig unseren Maileingang kontrolliert und dadurch erfahren, dass der Frachter der Hornlinie einen Tag früher als geplant im Hafen von Cartagena einlaufen würde. Somit hatte sich die Abfahrt von Montag auf Sonntag verschoben, was für uns eine kompliziertere Abhandlung der Dinge bedeutete. Da wir erst Freitag Nachmittag die Neuigkeit erfuhren, mussten wir am Samstag unser Auto durch den Zoll und in den Hafen bringen. Das Problem war, dass der Zoll samstags mit halber Besetzung arbeitet und auch der Hafen nur bis um 12 Uhr die verschiedenen „Stationen“ geöffnet hat. Ein Hin und Her begann, mit vielen verschiedenen Aussagen, dem Blick zur Uhr und der Hilfe von Alfredo, der sich als unser „Retter“ darstellte. Er gehörte zum Sicherheitspersonal des Hafens und hätte eigentlich gar nichts mit uns zu tun gehabt. Trotzdem machte er es sich zur Aufgabe, uns durch den Formulardschungel zu begleiten und half uns viel besser, als der Agent der Reederei. Schließlich hatten wir alle Formularhürden gemeistert und Mario durfte den „G“ in das Hafengelände fahren, wo er auf Drogen, Waffen und wer weiß was durchsucht wurde. Es war kurz vor 12 Uhr- geschafft!

Danach haben wir uns einen schönen, letzten Abend in Cartagena gegönnt, haben Abschied von Südamerika gefeiert und am Sonntag auf das Einlaufen der „Alicante Carrier“ gewartet.

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4 Kommentare zu “KARIBIKKÜSTE”

  1. Jürgen und Ursel

    Hallo, ihr Beiden,
    nun gibt es sogar einen Klaus Störtebecker bei euch, o weia! also im Ernst: Zum Abschied aus Südamerika senden wir euch nochmals herzliche Grüße, es waren auch für uns in der Heimat fantastische Einblicke in diesen Kontinent. Wir sind gespannt auf die Mitte des Gesamtkontinentes und grüßen euch mit euren Eltern ganz herzlich. Gute Reise!
    Ursel und Jürgen

  2. Rock

    Hola!
    Mario U have better photos than me again. I really need to buy a camera like yours 🙂
    I will get to Costa Rica soon, in 3 or 4 days, so let me know if you want to meet por una cerveza fria.
    Rock.

  3. mc koisl

    servus!
    habe den text vollständig und aufmerksam gelesen. Jetzt habt ihr also die palmen, die ich mir so gewünscht habe, schon mal in ansätzen gesehen.
    hoffe es wird noch karibischer und ich kann mich von zuhause mitfreuen.
    viele grüße, koisl

  4. Trogisch,Eberhard

    etro am 12.5. habe heute wiederum mit großem Interesse den Reisefortgang gelesen und gratuliere auch zu den eindrucksvollen Fotos. Wünsche weiter eine gute Reise und eine gute Zeit mit Gisela und Dieter .Grüße aus dem nun regnerischen Nordhessen . etro

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