CANON DEL COLCA
Der Weg führte uns nicht bis in die zweitgrößte Stadt Perus Arequipa, sondern etwa 150 km nördlich von dieser in den Colca-Canyon. Um in diese Schlucht, die tiefer als der Grand Canyon in den USA ist, zu gelangen, mussten wir einen 4900 Meter hohen Pass überwinden, auf dem es Kai tatsächlich geschafft hat, einen Handstand zu praktizieren. Respekt!
Als wir das Colca-Tal erreicht hatten, fiel uns sogleich die üppige Vegetation auf und die Hänge im Tal mit ihren zahlreichen Terrassenanlagen. Schon zu Zeiten der Inkas wuchsen dort mit Hilfe eines ausgeklügelten Bewässerungssystem Mais, Kartoffeln, Bohnen und sämtliche Obst- und Gemüsesorten und auch heute gilt die Colcaregion als eines der wichtigsten Agrar- und Landwirtschaftsgebiete Perus. Allerdings sahen wir leider nicht das ganze Ausmaß des Tales, geschweige denn des Canyons. Der Regen mit entsprechenden Wolken ließ nur ab und zu einen Blick auf Tal und Schlucht zu und wir erhofften uns Besserung für den nächsten Tag. An Zeltaufbau war in diesem Matschuntergrund gar nicht zu denken und so machte es sich Kai, so gut es ging, in der ersten Etage des „G’s“ bequem.
Wie er uns am nächsten Morgen versicherte, hat er gut geschlafen und wir konnten den Tag bei Sonnenschein mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen. Da sah die Welt des Canyons doch ganz anders aus und wir blickten bei einem Spaziergang erstaunt in die Tiefen der Schlucht. Wenn nicht gerade im Tal liegende Wolken den Blick versperrten!
Den Kondoren, die es im Colca-Tal geben soll, hat die Thermik anscheinend nicht zugesagt, denn keinen einzigen dieser riesigen Vögel konnten wir am Himmel entdecken. Dafür einen Riesenkolibri und viele andere Tiere von Rind über Esel bis hin zum Schaf.
Und mit letzterem Tier hatten wir schließlich auf dem Rückweg ein „Zusammentreffen“, welches dieses nicht überlebt hat. Ja genau, ein Schaf wollte kurz vor unserem Auto die Straße überqueren und wir haben es trotz langsamen Tempos nicht mehr geschafft, abzubremsen. Was sollten wir nun tun? Die Schafhirtin kam ganz aufgelöst zu uns gelaufen, hatte Tränen in den Augen und machte keine Anstalten das Tier zu Erlösen. Denn es war noch nicht tot. Mario und Kai drückten sich immer wieder gegenseitig das Messer in die Hand, nicht wissend, wie sie das Schaf erlösen konnten. Zum Glück kam in dem Moment ein Auto mit bestimmt 10 Leuten an Bord herangefahren, von denen die zwei Männer die Situation schnell erfasst hatten und den nötigen Schritt unternahmen. Den Verlust der Schafhirtin beglichen wir natürlich und schenkten danach unser soeben „erstandenes“ Tier den Peruanern, die es sicher besser verwerten konnten als wir.
Mit etwas zitternden Knien stiegen wir wieder ins Auto und verfolgten fast schon zwanghaft jeden Schritt der nun entgegenkommenden Tiere, ob Esel, Lama, Rind, Schaf oder Huhn- mehr konnten und wollten wir uns nicht leisten! Über die schlechte Piste ging es dann weiter in Richtung Chivay, dem Ausgangsort unserer Colcatour, bis wir von einem peruanischen Auto plus Guide und zwei Touristen an Bord angehalten wurden. Sie informierten uns über das Festsitzen eines großen Busses, an dem niemand vorbeikäme und entsprechende Wartezeiten, bis dieser wieder ausgegraben würde. Sie boten uns an, ihnen über eine Nebenstrecke aus dem Tal heraus zu folgen. Diese führte auf der anderen Seite des Rio Colcas entlang und war eindeutig die bessere Variante. Erst einmal umgingen wir so die Warterei, sahen zweitens auch noch andere Dörfer und Landschaften im Tal und fuhren drittens auf einer viel besseren Piste als der der Hauptpiste.
In Chivay blieben wir nicht lange, fragten uns nach dem Weg nach Cusco durch und fuhren schließlich durch das peruanische Hochland in Richtung „Nabel der Welt“.
Die in 3430 m Höhe gelegene einstige Hauptstadt der Inkas erreichten wir am folgenden Tag und waren schon bei der kurzen Stadtdurchquerung auf der Suche nach dem Campingplatz vom Stadtbild begeistert. Doch bevor wir uns auf eine Besichtigungstour gegeben haben, haben wir unser Lager auf dem herrlichen Platz von Helmie, einem Holländer, aufgeschlagen und einige Tage dort genossen. Klar haben wir zwischendurch Cusco besichtigt und uns in der vielleicht schönsten Stadt Perus wohl gefühlt.
Allerorts kann man die Überreste der fugenlosen Mauern der alten Inkabaumeister bestaunen. Aufgrund der Beständigkeit dieser Mauern nutzten auch die spanischen Eroberer diese als Grundstock ihrer neuen Gebäude. Die Inkamauern hielten, anders als die spanischen Konstruktionen, den vielen Erdbeben Stand.
am 29. März 2007 um 22:19 Uhr.
Hallo, ihr Lieben,
Dramen spielen sich also jetzt bei euch ab, da lasse ich mir doch eher die ersten Fliegen und Mücken des kommenden Frühjahres und Sommers gefallen, die ich an der Frontscheibe unseres neuen 5 -ers mittlerweile erlegt habe. Und dann habt ihr noch nicht einmal ein Lammkotelett davon.
Also, im Ernst, diese Begegnungen sollte ihr besser lassen, zumindest wünschen wir euch weiter eine unfallfreie Fahrt.
Mit lieben Grüßen aus der Heimat,
Jürgen und Ursel
am 31. März 2007 um 23:49 Uhr.
Hey kai!sitze gerade mit deinen eltern bei minz im zillertal.habe mir die bilder von dir angesehen…tolle sache,finde ich echt cool!hoffe es geht dir gut und wuensche dir noch viel spass!schoene gruesse von meinen und deinen eltern.tschau,linda