WARTEN… STATT STARTEN

Die Fehlersuche war erfolgreich und Alan und Mario sind sich ziemlich sicher, dass die Einspritzpumpe den Geist aufgegeben hat. Somit begann die Suche nach einer Neuen oder nach einer Möglichkeit der Überholung. Doch wo sollten wir sie hier reparieren lassen, geschweige denn für Ersatz sorgen? Alle Telefonate waren erfolglos und unser Model scheint es hier einfach nicht zu geben.
Über „ebay“-Deutschland haben wir zum Glück genau das benötigte Teil ersteigern können und unser „Support-Team“ zu Hause wurde aktiviert, um es zu uns zu schicken. Tja und seitdem warten wir auf das Paket!
Der Ort zum Warten ist aber sicher nicht der „Schlechteste“, sondern ganz wunderbar gelegen und vor allem bei so netten Leuten. Wir erkunden noch immer die Gegend mit dem Fahrrad und unternehmen Ausflüge mit dem Zug nach San Francisco oder mit dem Zweitwagen der Familie.

Nach einer Stunde Zugfahrt ist man in San Francisco und dort wurden wir gleich von einer großen Parade empfangen. Auf der Market Street, der Hauptmeile der Stadt, herrschte ein buntes, schrilles Treiben und wie wir herausfanden, war es eine „Pro-Homosexuellen-Parade“. Nicht nur die Teilnehmer selbst feierten eine große Party, sondern die Leute rechts und links der Straße waren in guter Laune und feierten mit. Wir ließen uns weitertreiben und spazierten durch die Stadt, was wegen der Hügel zum Teil ganz schön anstrengend war. Chinatown, Fisherman´s Wharf, Blick auf Alcatraz, Cable Car-Museum und andere Ziele konnten wir gut zu Fuß erkunden und gönnten uns nur am Ende des Tages eine Fahrt mit der Cable Car. Ist ja schließlich Pflicht in San Francisco!
Müde und erschöpft kamen wir am Abend zurück nach Los Altos zu Alan und seiner Familie und beschlossen, dass nächste Mal die Fahrräder mitzunehmen.

Doch bevor wir wieder nach San Francisco fahren würden, nahmen wir das Angebot von Laurie, Alan´s Frau, an und machten mit ihrem Auto einen Ausflug zum Pazifik. In Halfmoon Bay fanden wir einen herrlichen Küstenabschnitt für einen Strandspaziergang und nachfolgendes Dösen und Lesen am Meer. Dort war es so schön, dass wir ein paar Tage später noch einmal hinfuhren und beim Spaziergang von einem Seehund begleitet wurden.
Inzwischen hatten wir auch unseren „Campingplatz“ bei den Nachbarn geräumt, da diese aus dem Urlaub zurück waren und uns direkt im Hof bei Alan aufgestellt. Gut, dass die Grundstücke hier so großzügig bemessen sind und wir mit dem Auto nicht im Weg stehen. Wir „leben“ quasi ganz normal im „G“ und benutzen das Badezimmer im Haus. Oder sind im Haus, wenn zur Terrassenparty eingeladen wird, bei welcher wir auch die Nachbarn Donna und Bill kennen lernen konnten. Ein anderes Mal gab es eine Party im Garten mit Nachbarn und Freunden der Familie und bei Pizza und Lagerfeuer wurden wir in die Geheimnisse der „S´mores“-Zubereitung eingewiesen. Das sind über dem Lagerfeuer erwärmte Marshmallow´s, die zwischen Honigkekse und Schokolade gequetscht werden. Das ist wirklich so süß, wie es sich anhört! Der Name leitet sich davon ab, dass man „some more“ möchte- oder auch nicht!

Die Idee mit den Fahrrädern nach San Francisco hatten wir nicht vergessen und da das Paket noch nicht da war, saßen wir zwei Tage später wieder im Zug. Diesmal kamen wir zügiger voran, sodass eine Fahrradtour über die Golden Gate Bridge zum Programm gehörte. Was für eine irre Konstruktion und mit Recht das Wahrzeichen der schönen Stadt!

Auf der anderen Bay-Seite liegt das nette Städtchen Sausalito, welches wir für einen Kaffeestop mit Rieke nutzen. Rieke, ebenfalls mit Rad unterwegs, hatten wir bei einem Halt auf der Brücke kennen gelernt und uns für die gemeinsame Weiterfahrt entschieden. Mit vielen Erzählungen fuhren wir dann auch noch zusammen mit der Fähre über die Bay zurück nach San Francisco und sparten uns so die bergige Rückfahrt… Zu Hause starten wir wieder durch mit dem Radfahren, versprochen!

Ein Kommentar zu “WARTEN… STATT STARTEN”

  1. Christoph

    Wenigstens habt ihr die Regenzeit hinter euch gelassen, so wie das aussieht… Kopf hoch, dass mit der Pumpe wird schon. Auf das die grüne Minna damit wieder rennt und euch bis nach Alaska bringt! Gruß aus der europäischen Regenzeit. Christoph

Einen Kommentar schreiben: