RIESEN AUS HOLZ

Nach der „Zwangspause“ in Los Altos merken wir, dass wir noch nicht reisemüde sind und uns das Unterwegs sein weiterhin große Freude bereitet. Allerdings lässt der vierwöchige Aufenthalt auf der anderen Seite einen kleinen Vorgeschmack auf das „Seßhaftwerden“ zurück und die Freude auf zu Hause wird immer größer!
Zunächst aber hatten wir viel Freude auf der Fahrt entlang der kalifornischen Küste. Mal direkt am Pazifik und mal auf unzähligen Kurven durch das Hinterland führte uns der Highway #1 und wir legten viele Pausen zum Spazieren und Fotografieren ein.
In Mendecino besuchten wir Donna und Bill, die Nachbarn der McReynolds, die dort ein Ferienhaus besitzen und genauso viel Zeit in diesem verbringen, wie in Los Altos. Da Bill an diesem Nachmittag an einem „Boule-Turnier“ teilnahm, reihten wir uns in die illustre Gesellschaft mit ein und schauten uns ein paar Spiele an. Die Spannung riss uns nicht gerade vom Hocker (sorry Bill) und wir entschieden uns für die Besichtigung des hübschen Künstlerstädtchens. Noch Meilen später hatten wir den Ohrwurm „Mendecino, Mendecino,…“ als Erinnerung im Ohr!
Im Auge hatten wir ganz andere Dinge: Riesen aus Holz! Rechts und links der Straße standen immer mal wieder vereinzelt gigantisch große Redwood-Bäume, die uns in Staunen versetzten. In Leggett gab es sogar einen, der untertunnelt war und durch den man hindurch fahren konnte. Allerdings waren wir mit unserer Kiste auf dem Dach zu hoch und trieben den Besuchern den Angstschweiß auf die Stirn, als wir nur für das Foto ganz nah heran fuhren.
Unser Staunen wurde noch größer auf der „Avenue of the Giants“ und im Redwood Nationalpark. Dort bekam man einen ungefähren Eindruck, wie die Gegend noch vor ein paar hundert Jahren ausgesehen haben muss. Die bis zu 2500 Jahre alten Bäume ragen über 100 Meter hoch in den Himmel und man fühlte sich plötzlich sehr sehr winzig.
Bald darauf erreichten wir den Staat Oregon und die Beach-Boys-CD (musste für Kalifornien sein!) spielte ein letztes Mal im Radio. Inzwischen waren wir auf dem Highway #101, der hier an der Küste entlang führt und uns ebenfalls an den schönsten Abschnitten vorbeibrachte. Eine Wanderung auf dem „Oregon Costal Trail“ verhalf zu noch schöneren Ausblicken auf die spektakuläre Küstenlandschaft und wir nutzten im weiteren Verlauf des Trails einige Gelegenheiten, dies genießen zu können.
Bei Newport verließen wir den #101 und folgten einer Einladung eines „G-Fahrers“ aus Oregon, der sich im Forum an der Problemlösung beteiligt hatte. Mit der Info, dass die Familie 45 Meilen östlich von Newport ein kleines Weingut besitzen würde, machten wir uns auf den Weg und alle waren ziemlich überrascht, dass wir ohne weitere Beschreibung die Farm gefunden hatten. Selbst Bekannte aus einem 5 Meilen entfernten Ort hätten sich schon verfahren… Vielleicht haben wir nach 10 Monaten Reisen einfach eine gute „Navigations-Nase“!!! Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und verbrachten einen lustigen und unterhaltsamen Abend bei Dai, seiner Frau P.K. und den beiden Kindern. Die Weinverköstigung kam auch nicht zu kurz und wir waren froh, den „G“ direkt vor dem Haus als Schlafplatz zu haben. Mmmmmh, ein guter Jahrgang!

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