DAS GUTE AN UNSERER REISE IST …
… unter anderem, dass wir keinen festen Terminplan, geschweige denn eine feste Reiseroute haben. Und so kam es, dass wir spontan wieder in die USA eingereist sind. Wir haben unsere noch verbleibenden Tage hochgerechnet und gesehen, dass wir für die Durchquerung Kanadas bis Montreal noch ziemlich viel Zeit gehabt hätten. Warum also nicht in die USA fahren und dort Highlights anschauen?!
Und als die erneute Einreise in die USA überhaupt kein Problem war und wir für weitere drei Monate die Aufenthaltsgenehmigung erhalten hatten, war die Route klar. Im Bundesstaat Montana steuerten wir den in den Rocky Mountains liegenden Glacier Nationalpark an und blieben zwei Tage. Anders als der Name vermuten lässt, gibt es kaum noch sichtbare Gletscher im Park, doch das hochalpine Gebiet allein schon beeindruckt. Der Park liegt direkt an der kanadischen Grenze und bildet zusammen mit dem Waterton Lakes Nationalpark auf kanadischer Seite den International Peace Park. Nach einer kurzen Runde auf dem Lehrpfad „Trail of the Cedars“ ging es auf der „Going-to-the-Sun-Road“ hinauf zum Logan Pass auf 2025 m. Dort wanderten wir auf einem schönen Weg in Richtung Hidden Lake Overlook und wurden lediglich von zwei Ziegen aufgehalten. Gar nicht so einfach, sich den schmalen Pfad mit den Tieren zu teilen!
Wieder aus dem Park heraus, kamen wir durch einen Ort mit dem tollen Namen „Hungry Horse“ und wollten die Dorfgeschichte erst gar nicht erfahren. Uns hat es eher zu den „Hucklesberries“ gezogen und waren froh zu deren Ernte in der Gegend zu sein. Mmmmh, lecker Heidelbeerkuchen; violette Zunge inklusive!
Gar nicht toll war ein großer Waldbrand, dessen beißender Geruch uns schon von weiten auf der Fahrt am Flathead Lake entgegenstieß. In Seeley Lake erkundigten wir uns und erhielten eine erschreckende Information über das Ausmaß des Feuers. Man hatte es wohl soweit im Griff, aber noch immer gab es kleine Brandherde, die unter Kontrolle gebracht werden mussten. Im Ort selbst war die Gefahr gebannt und zahlreiche Schilder dankten den „Firefighters“. Je südlicher wir kamen, umso trockener und heißer wurde es und um Deer Lodge und Butte befanden wir uns irgendwann im totalen „Dunst“. Der Himmel war nicht mehr blau und die Sonne war gar nicht auszumachen; ganz seltsam, aber auch interessant. Hügeliges Land mit gelegentlichen grünen bewässerten Flecken säumten den Freeway, doch der Rest der Landschaft war in beige und gelb gehalten.
Erst als wir durch das schöne Tal des Gallatin Rivers fuhren, änderten sich die Farben und wir entdeckten wieder Kontraste zwischen dem Blau des Himmels, dem Grün der Wälder und Wiesen und dem Blau des Flusses. Wunderschönes Montana!
am 7. September 2007 um 15:24 Uhr.
Oh Mario, wenn das mal nicht die Blauzungenkrankheit ist. So können wir euch aber nicht einreisen lassen 😉