DENTISTA Y TALLER
Gewundert haben wir uns nicht nur über den Müll zu Beginn der Piste, sondern auch darüber, dass sie als ganz normale, unterhaltene Schotterpiste in unserer aktuellen Landkarte von Argentinien eingezeichnet war.
Vor einer nicht sehr hohen Gebirgskette mussten wir zunächst einige trockene Flussbetten durchkreuzen, bis uns der Weg immer höher und höher führte. Etwa von der halben Höhe des Passes konnten wir das Tal toll überblicken und waren auch von der bisherigen Piste angetan. Das Landschaftsbild hatte wieder mehr grün bekommen und die großen Kandelaberkakteen schauten aus den teils dornigen Büschen wie Säulen empor.
Je höher wir zur Passhöhe aufstiegen, umso schlechter wurde allerdings die Piste! Es musste in den letzten Tagen ziemlich geregnet haben, denn der Weg war sehr ausgewaschen. Und an manchen Stellen ging das soweit, dass ein Kuhtrampelpfad gut Platz hatte, wir aber nur mit ein paar Zentimeter Luft rechts und links vorbeikamen. Rechts ging es berghoch und links steil bergab!
Zum Glück sind wir nur einmal in die nun sandige, lockere Erde eines ausgewaschenen Stückes gerutscht, doch der „G“ hat sich mit Bravour aus der Situation befreit. Wie froh waren wir nach 3 Stunden anstrengender Fahrt, als wir ein Haus erblickten, von welchem sogar LKW-Spuren wegführten. Die Zivilisation hatte uns wieder!
Das war kurz vor Belén, einem Städtchen, wo wir uns einen Kaffee gönnten und dem „G“ eine Verschnaufpause!
Die folgende Route ging zwar nicht komplett über Asphaltstraße, sondern auch über Schotterpiste, die aber wie gewohnt recht gut war. Sie führte uns am nächsten Tag nach Cafayate, einem kleinen Örtchen im Valle de Calchaquies, welches bekannt und berühmt für guten Wein (Torrontes) ist. Und für eine sagenhafte, bunte Felsenlandschaft!
Durch diese fuhren wir mitten hindurch in Richtung Salta und kamen vor lauter Fotostopps gar nicht vorwärts. Bizarre Felsformationen in den unterschiedlichsten Farben und Formen waren zu bewundern und dazwischen immer wieder die großen Kandelaberkakteen.
Je nördlicher wir kamen, ging es etwas bergab, die Täler wurden grüner, die Landschaft fruchtbarer und die Hänge der Berge waren bewaldet. Fast ein dichtes subtropisches Grün erwartete uns um die Gegend von Salta herum. Neben vielen Weingärten gab es ebenfalls viele Tabakfelder und Häuser aus roten Lehmziegeln säumten den Weg.
In Salta haben wir uns auf einem Campingplatz einquartiert, dessen größte Attraktion ein Swimmingpool war. Christoph wollte es genau wissen und hat ihn mit dem GPS vermessen: 272 Metern Länge! Allerdings ohne Wasser!!! Wegen starker Regengüsse und Stürme in den letzten Tagen hatten sie das Wasser herausgelassen und so war es uns bei den nun wieder heißen Temperaturen leider nicht vergönnt, den Pool zu testen. Doch so wie der Grund aussah, waren wir auch nicht besonders scharf auf ein kühles Bad…
Von Salta selbst haben wir nicht ganz so viel gesehen, da uns zwei Probleme beschäftigt haben. Der „Alptraum“ auf Reisen ist eingetreten und mich hatten seit ein paar Tagen miese Zahnschmerzen ereilt. Und da es gar nicht besser wurde, war der Gang zum Zahnarzt nötig. In einem guten Wohnviertel Saltas haben wir einen gefunden und die Ärztin hat ihre Sache dann auch gut gemacht. Jedenfalls ließen die Schmerzen nach ein paar Tagen nach. Und nach Rücksprache mit dem heimischen Zahnarzt, der auch ganz bekümmert war, hoffen wir nun, dass es das war. Wie lange das Provisorium nun hält, wird sich jedoch zeigen.
Und das zweite Problem, welches wir in Salta zu beheben erhofften, war das Anfahrproblem des „G´s“. Der Gute wollte unter 1500 Umdrehungen nicht mehr so starten, wie er sonst gekonnt hatte und es konnte nicht nur an der Höhe und am Gewicht liegen. Die Jungs hatten schon vieles untersucht, ausprobiert und getestet und kamen jedoch nicht mehr so recht voran. Also fuhren wir zum Mercedes-Händler in Salta und ließen die Diagnostik durchführen. Nichts! Und obwohl die Herren dort sehr nett waren, hatten sie auf weitere Fehlersuche wohl keine Lust und entließen uns mit dem Hinweis auf ihre vielen Arbeitsaufträge. Zuvor stand aber der Meister mit drei Arbeitern bestimmt eine Stunde um uns herum!
Egal, also erkundigten wir uns im Forum und beim heimischen „G-Spezialisten“ und bekamen nach und nach gute Tipps und Hilfe. Einige von denen wurden umgesetzt und er läuft wieder wie eine Eins. Der Gute!