WIR SIND AM ZIEL (UND STARTEN ENDLICH…!)

Eine Nacht hat es noch einmal gedauert, um von Zarate mit dem Schiff nach Buenos Aires zu fahren und dann hatten wir am Sonntag Morgen, dem 29.Oktober 2006 unser eigentliches Ziel erreicht. Nach sechs Wochen Schifffahrt, 16235 km und 16 Häfen! Jippie!

Die Zollformalitäten gingen verhältnismäßig schnell von statten und nach dem Abschied von der Crew ging es auch schon hektisch zu, als uns der Grimaldi-Agent aus dem und vor das Hafengelände geleitete. Da waren wir also!

Die „Herr und Frau Hymer´s” wurden von ihrer Reiseleitung erwartet, Marianne und Anatol wurden von Freunden empfangen, Peter und Sue und auch wir sind nach Verabschiedung unserer Schiffsreisegruppe losgefahren und so gingen die nun ehemaligen Passagiere ihre eigenen Wege. Unser Weg sollte uns gleich heraus aus Buenos Aires führen, da wir nun zunächst einmal mit dem „G” unterwegs sein wollten und keine Lust auf Stadt hatten. Außer der Situation, dass wir beinahe falsch herum in eine Einbahnstraße gefahren wären, sind wir sehr gut aus der Stadt herausgekommen und befanden uns eine Stunde später in Zarate. Ja genau, dort wo wir einen Tag vorher mit dem Schiff angelegt hatten.

Zum Tanken (1 Liter Diesel für 0,40 €) und Wasser auffüllen kam uns diese Ecke entgegen und zu einer Stärkung mit Kaffee und Empanadas haben wir auch nicht nein gesagt. Diese brauchten wir auch für die folgende eher eintönige Strecke, die rechts und links der Straße riesige Weideflächen für Rinder bot. Die erste Abwechslung war eine große Hängebrücke über den Rio Parana oder gelegentliche kleinere oder größere Ortschaften. Oder aber Gauchos, die mit ihren Pferden neben der Straße entlang ritten. In Gualeguaychu haben wir nach einigem Suchen (es war Sonntag) einen Tante Emma- Laden gefunden, in welchem wir uns mit dem Nötigsten für den Abend eindecken konnten und haben als Etappenziel den Nationapark „El Palmar” angestrebt und schließlich auch gegen Abend erreicht.

Der Park liegt am Westufer des Rio Uruguay und dient dem Schutz der Yatay-Palme, einer bis zu 20 Meter hohen und mehrere hundert Jahre alt werdenden Palme. Auch Nandus und Carpinchos (bis zu 1 Meter großes, Meerschweinchen ähnliche Nagetiere) sollte es dort geben, doch außer Nandus haben wir nur noch giftgrüne andere Vögel und Eidechsen gesehen. Unser erster Übernachtungsplatz lag dann auch idyllisch unter Palmen in diesem Park und wir waren uns einig, dass es ruhig so weitergehen konnte…!

Ein wenig Ernüchterung erhielten wir jedoch gleich am nächsten Tag, als wir in verschiedene Polizeikontrollen gekommen sind. Während uns manche Polizisten einfach nur durch gewunken haben, wollten es andere genauer wissen und haben uns anhalten lassen. Das es bei der Kontrolle unserer Papiere nicht geblieben ist, versteht sich von selbst!

Nein wirklich, dem Polizisten hat unser Rammbügel nicht gefallen und die Anhängekupplung stände auch 5 cm zu weit vor, d.h. eine Anhängekupplung muss mit dem Heck enden?! Viele der vorbeifahrenden Autos hatten ebenfalls einen Rammbügel und Anhängekupplungen, die um ein vielfaches unserer vorstanden, doch den Verweis darauf wollte er nicht hören. Erst der Chef der Truppe gab sich mit unserer Bemerkung, dass das in Deutschland alles korrekt sei zufrieden und ließ uns mit einer gnädigen Geste fahren. Bis zur nächsten Kontrolle.

Diese war anscheinend für die Überprüfung der Sicherheitsmassnahmen zuständig und die Frage nach Feuerlöscher und Warndreieck kam auf. Ersteres hatten wir eigentlich eher für unsere Sicherheit eingebaut (da wir ja im Auto kochen) und mit zweiten konnten wir dummerweise nicht dienen, da es im Trubel des Autoum- und ausbau´s vergessen wurde, wieder reinzulegen. Mit offizieller Quittung sollte es ziemlich teuer werden, auf einen baldigen Kauf ohne Strafe ließen sie sich nicht ein und mit Geduld und Freundlichkeit unsererseits konnten wir um einige, wesentlich weniger Pesos drücken. Ohne Quittung, versteht sich! Egal, wir waren ja selbst daran Schuld, aber wir waren genauso gespannt, was noch so alles kommen würde.

Das Warndreieck haben wir natürlich gleich im nächsten Ort gekauft: eins für vorne und eins für hinten- ist Pflicht in Argentinien!!!

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