SÜMPFE VON IBERÀ

Auf unserem Weg nach Norden wählten wir die Route durch die „Esteros del Iberá“, die Sümpfe von Iberá, einem großen, ausgedehnten Sumpfgebiet, in welchem zahlreiche Pflanzen- und Tierarten leben. Wir haben handtellergroße behaarte Spinnen gesehen, 80 cm große Echsen, 2 Meter lange Schlangen und viele viele verschiedene Vögel, von denen wir gar keine Ahnung hatten, dass es sie gibt. Herrlich! Angeblich soll es auch das „Yacaré“ geben, ein kleines Krokodil, doch dieses versteckte sich vor uns.
Kurz nach Mercedes hörte sodann auch bald die geteerte Straße auf und wir fuhren das erste Mal Piste in Argentinien. Und was für eine… Obwohl es sich bis zu der kleinen Ortschaft Carlos Pelligrini, ca. nach der Hälfte der 230 km Piste, noch in Grenzen hielt und das ein oder andere Loch gut umfahren werden konnte.
In der Nacht hatte es aber in mehreren Schauern ordentlich geregnet, sodass der Besitzer des Cafés im Ort uns von der Weiterfahrt abgeraten hat. „Manana“ so sagte er uns, wäre es mit der Piste besser, doch wer konnte uns sagen, dass es nicht noch mehr regnen würde?! Es sah zumindest danach aus und wir waren auch guter Dinge, als er mit einen Blick auf unseren „G“ meinte, mit Allrad sei es möglich.
Nachdem wir uns zuvor an den Tieren und der tollen Landschaft erfreut hatten, denn die Sümpfe waren wirklich fantastisch vielseitig, mussten sich Mario (und ich auch) uns jetzt voll und ganz auf die Piste konzentrieren. Schlammlöcher wechselten sich mit Matschlöchern ab und wenn wir uns gerade über ein halbwegs gut zu befahrenes Stückchen gefreut hatten, haben wir auch schon eine Piourette auf der Piste gedreht und die Räder sind trotz sämtlicher Untersetzungen durchgedreht. Doch der „G“ hat alles bravourös gemeistert, sich allem widersetzt und sich überall durchgewühlt. Schön zu wissen, was er kann, auch wenn wir froh und durchgeschwitzt waren, als ersehnte Teerstraße in Sicht kam.
In Posadas haben wir das Auto von der schlammigen roten Erde befreien lassen und haben gestaunt, als es wie neu nach einer dreiviertel Stunde Arbeit für den Autowaschmenschen vor uns stand. Wir haben uns fast gar nicht getraut weiter zu fahren!

MISIONES
Die kleine Provinz Misiones ragt wie eine Halbinsel weit nach Brasilien und Paraguay hinein und stellte nach der Fahrt durch flache Pampa und Sümpfe eine landschaftliche Abwechslung für uns dar. Das leicht hügelige Misiones weist tiefgrünen Urwald, rote Erde und die Wasserfälle von Iguazú auf, jedoch ist der Urwald schon lange nicht mehr unberührt, da sich mit dem Abholzen gute Geschäfte machen lassen.
Uns haben die „Reduktionen“ in diesem Gebiet interessiert, wie die Ansiedlungen der ersten Europäer (Jesuitenmissionare) hier genannt werden. In San Ignacio Mini, einer Reduktion die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde, konnten wir uns einen Eindruck davon verschaffen, wie die Indios lebten und wie sie organisiert waren.

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