WASSERFÄLLE VON IGUACU

Da wir gerne auf der brasilianischen Seite einen Campingplatz nehmen wollten, haben wir uns (schon spät am Nachmittag) gar nicht mehr die Wasserfälle von der argentinischen Seite angeschaut, sondern sind gleich Richtung Grenze gefahren, um dort die Formalitäten zu erledigen. Da dies anscheinend die Grenze für den „kleinen” Grenzverkehr war, d.h. für den Tagestourismus, war es den Grenzbeamten nicht geläufig uns auch für unser Auto Einreiseformulare auszustellen. Doch mit gewisser Hartnäckigkeit und Geduld unsererseits und „Computer-Anschmeissen” ihrerseits, hatten wir wenig später wichtiges Dokument in den Händen und konnten auf Campingplatzsuche gehen. Da Mario der Platz bei der Jugendherberge in guter Erinnerung war, haben wir diesen angesteuert und unser Lager aufgeschlagen.

Das Wetter war eher mäßig und so haben wir uns am nächsten Tag zunächst für einen Besuch von Ciudad del Este entschieden, welches direkt gegenüber von Foz do Iguacu in Paraguay liegt. Den „G” liessen wir ein paar Tage stehen und sind dorthin mit öffentlichen Bussen gefahren. Wir haben gestaunt, dass weder Passkontrollen noch sonstiges stattfinden und man mit dem Linienbus einfach so über die Grenze einreisen konnte. In der Stadt selbst, die auch den schönen Beinamen „Schmuggelstadt” hat, haben wir uns durch die wuseligen Einkaufsstraße treiben lassen. Echt irre, was die da alles verkauft haben. Von Socken, über Blutdruckmessgeräten bis hin zu Lebensmitteln und modernsten Elektroartikeln, einfach alles und das zu Schnäppchenpreisen. Mit dem Bus sind wir genauso problemlos wieder zurückgefahren und hätten wir etwas schmuggeln wollen, es wäre kein Problem gewesen!

Interessant war es auch, die „Mototaxis” zu beobachten, welche durch die kleinsten Verkehrslücken gerast sind.

Da das Wetter im Laufe des Tages schöner geworden ist, haben wir kurzfristig umdisponiert und sind doch noch zu den Wasserfällen auf brasilianischer Seite gefahren. Gigantisch! Das trifft es wohl ziemlich gut und die jetzt vorhandene Sonne hat alles noch viel schöner aussehen lassen. Es tobte, brodelte, brauste und rauschte und der Fluss stürzt in mehreren hundert einzelnen bis zu 70 Meter tiefen Wasserfällen hinab. Iguazú bedeutet „großes Wasser” in der Guaraní-Sprache (Ureinwohner) und kein anderer Begriff würde besser passen!

Nachdem wir den „Panoramablick” auf die Wasserfälle von der brasilianischen Seite genossen hatten, wollten wir uns am nächsten Tag die Fälle von der argentinischen Seite anschauen. Am Morgen wurden wir vom Sonnenschein geweckt und bereits um 9 Uhr hatten wir bestimmt 28°. Beim Frühstück wenig später traf dann wohl der Ausdruck „wie klein ist doch die Welt…” am besten zu. Eine Mädelgruppe kam herein und während ich noch ein wenig verschlafen meinen Kaffee schlürfte, steht plötzlich Jenny vor mir und kann es nicht fassen, mich hier in Foz do Iguacu in der Jugendherberge beim Frühstück zu treffen?!!!!

 

Jenny, die inzwischen in Köln lebt, ist die damalige Freundin von meinem Mitbewohner aus der Elfbuchenstraßen-WG in Kassel und macht zur Zeit ein Auslandspraktikum in Curritiba. Die Wochenenden nutzt sie u.a. mit den anderen Studenten, um etwas von Brasilien kennen zu lernen.

Nach dieser Überraschung und Unterhaltung, immerhin hatten wir uns bestimmt drei Jahre nicht gesehen, haben wir uns für abends auf einen Caipirinha verabredet und Mario und ich haben unser Tagesprogramm in Angriff genommen.

Mit dem Bus und mehrmaligen Umsteigen sind wir auf der argentinischen Seite des Nationalparks von Iguacu angekommen und sind mit der Park-Bahn zunächst bis zum „Teufelsrachen”, dem größtem Wasserfall mit 90 Metern gefahren. Auf Metallstegen kann man ganz nahe an die herunterstürzenden Wassermassen herangehen und es war noch viel überwältigender als auf der brasilianischen Seite. Um das gesamte Ausmaß irgendwie zu erfassen, wollten wir im folgenden die verschiedenen Wege entlang spazieren und auch auf die kleine Insel übersetzen. Allerdings wurden wir durch einen heftigen Regenguss gestoppt und konnten uns gerade noch unter dem Dach eines kleinen Infohäuschens unterstellen, um nicht ganz so klitschnass zu werden, wie die meisten anderen Besucher. Nach einer Stunde hat der starke Regen wieder aufgehört und die Sonne zeigte sich kurz am Himmel. Für uns also genau richtig, um die weitere Erkundung fort zu setzen und wir sind auf den Stegen direkt über den Fällen entlang gegangen.

Nach einem langen, anstrengenden Tag freuten wir uns auf den gemeinsamen Abend mit den Mädels und ein solcher sollte es auch werden.

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Ein Kommentar zu “WASSERFÄLLE VON IGUACU”

  1. Jenny

    hallo ihr beiden!!

    es hat mich total gefreut, euch an diesem schönen ort am anderen ende der welt (zufällig!!) zu treffen. ich hoffe, ihr habt ganz viel spass auf euren reisen und wir sehen uns irgendwann später auf ein weinchen in kassel und erzählen uns von unseren abenteuern.
    alles liebe von jenny

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