DIE FAHRT AN DAS MEER

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag das Wasserkraftwerk von „Itaipu“ besichtigen, doch leider fand nach unserer Ankunft dort in den nächsten vier Stunden keine Führung statt, sodass wir uns für die Weiterfahrt entschieden haben. Der „Itaipu“ Stausee ist der größte seiner Art mit einer Länge von 170 km und einer Staudammbreite von 7,7 km bedeckt er eine Fläche von 1350 km².
Die 18 Generatoren erzeugen eine Leistung von 12,6 Gigawatt und versorgen damit 25% von Brasilien und sogar 90% von Paraguay mit Strom.
Unsere Weiterfahrt ging Richtung Osten und der „G“ fuhr uns durch Landschaft, die fast der in Mittelhessen glich. Ständen nicht ein paar Palmen rechts und links des Weges, so hätte man vergessen können, dass man in Brasilien unterwegs ist, haha!
Eine Überraschung und Freude hat uns an diesem „Fahrtag“ ein kleiner Lebensmittelmarkt mit integrierter Metzgerei gemacht. Als wir uns eigentlich nur mit Milch und Brot eindecken wollten, haben wir doch tatsächlich eine Wurst entdeckt, die verdächtig wie die „Ahle Wurscht“ ausgesehen hat. Und wirklich, bei der Geschmacksprobe stand sie der guten nordhessischen Variante in nichts nach und wir haben zwei Stück für umgerechnet 80 Cent gekauft! Ihr seht, es mangelt uns an nichts; noch nicht einmal an der „Ahlen Wurscht“!!!
Das nächste positive Erlebnis hatten wir am Abend, als wir bei einer Polizeistation an der Strecke unser Nachtlager aufschlagen durften. Was gibt es Sichereres als die Polizei als Nachbarn zu haben? Bis jetzt hatten wir sowieso glücklichere Situationen mit der brasilianischen Polizei erlebt, als in Argentinien. Bei einer Kontrolle haben sie sich nicht etwa um das Auto gekümmert, sondern uns auf touristische Ziele in der Region aufmerksam gemacht!
Die weitere Fahrt Richtung Küste haben wir mit dem Besuch einer Rodeo-Veranstaltung unterbrochen und dem Beobachten eines Kolibris, der bei einer weiteren Pause ganz neugierig um unser Auto geflogen ist und ins Fenster geschaut hat.
In Pomerode, unserem nächsten Halt, hat man den Eindruck in einer deutschen Kleinstadt zu sein. Der Maibaum und die Fachwerkhäuser tragen dazu bei, aber auch die Tatsache, dass man sich gut auf deutsch verständigen kann. Den deutschen Vorfahren sei Dank.
In Blumenau dann, wo wir für die Nacht einen Campingplatz aufgesucht hatten, übertreffen sich die „Traditionen“ mit einem Oktoberfest (angeblich das zweitgrößte nach München!) und einem deutschen (Souvenir-)Viertel, welches auch außerhalb Festzeit geöffnet ist und in welchem man an die Häuserwand gemaltes Fachwerk bestaunen kann…
Anstatt einen Bierkrug zu kaufen, haben wir eine Werkstatt aufgesucht und haben bei Johann Gresser, dem Besitzer dieser (Wohnmobil-) Werkstatt ein paar Dinge erledigen lassen. Dinge, die wir vor der Abreise nicht mehr geschafft hatten. Da Johann sehr gut deutsch spricht, war alles kein Problem und die Löcher sitzen nun an der richtigen Stelle!

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