SANTOS

martinamario am 28. Oktober 2006 um 13:21


Der dritte Hafen, den wir in Brasilien mit dem Schiff anfahren sollten, war Santos, welches 72 km südöstlich von Sao Paulo liegt und Brasiliens wichtigster Seehafen ist.
Am 24. Oktober kamen wir in der Früh an und sind nach dem Frühstück mit dem Bus in die Stadt gefahren. Obwohl wir kein Wort portugiesisch sprechen, kommen wir überraschenderweise immer dort an, wo wir hin wollen und dank des „Ohne Wörter Buch“ (danke noch mal, Georg und Moni!) und Händen und Füßen unterhalten wir uns sehr gut mit den Brasilianern.
Nachdem wir im Zentrum angekommen waren, haben wir uns zunächst auf die Suche nach einer Touristeninfo gemacht, um uns einen Plan und einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Im Rathaus, einem wunderschönen Gebäude, wurden wir fündig und haben zusammen mit einem Stadtplan auch noch den Besuch des Kaffeemuseums als Tipp mit auf den Weg bekommen. Das war doch was für uns zwei Kaffeetrinker!
Auch der Weg dorthin war interessant, denn neben einigen verfallenen Häusern im Kolonialstil gab es herrliche erhaltene Bauten. So auch das Kaffeemuseum und im Innern gewann man einen Eindruck vom wirtschaftlichen Aufschwung (Mitte 19. Jahrhundert) insbesondere durch den Kaffeeboom.
Den Kaffee zu probieren verstand sich von selbst und lustigerweise haben wir später entdeckt, das sie uns den Kaffee der Marke „Segafredo“ ausschenkten- na prima! Nach dem Stadtbummel und vor allem wegen dem herrlichen Wetter hatten wir Lust auf Strand und sind per Taxi dorthin gefahren. Der Tipp war „Canal 3“ gewesen und so sollte dieser Abschnitt unser Ziel sein. Verstanden haben wir es aber nicht, denn der gesamte Strand, der sich über 7 km erstreckt, sah überall gleich schön aus. Wir haben einen schönen langen Spaziergang unternommen und uns beim Blick zur Promenade hin über die schiefen Häuser gewundert?! (siehe Bilder) Und es war keine optische Täuschung!
Vom Strand aus war es nicht ganz so weit bis zum Hafen und so entschieden wir uns für´s laufen und waren nach einer halben Stunde, pünktlich zur angesagten Zeit, wieder zurück auf dem Schiff. Aber wie immer fanden dort noch die Ladevorgänge bis lange in die Nacht statt und wir haben irgendwann abgelegt, als Mario und ich schon in den schönsten Träumen lagen…
Bis Zarate, dem nächsten Hafen, durften wir drei letzte komplette Tage auf See erleben. Das haben wir u.a. dazu genutzt, noch mal dem Koch über die Schulter zu schauen und leckere Antipasta-Rezepte zu notieren und uns auf der Brücke über Meeres-, Schiffs- und sonstige Daten zu informieren. Zum Beispiel erfuhren wir, dass die Mündung des Rio de la Plata, in die wir hineinfahren würden, nur ungefähr 5 Meter tief sei, das Schiff aber 8,60 m tief im Wasser liegt. Doch keine Angst, es gibt einen Kanal, der regelmäßig ausgebaggert wird- und das auf eine Länge von ca. 150 km und 150 Metern Breite!

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RIO DE JANEIRO

martinamario am 28. Oktober 2006 um 13:20

 

Nach einem weiteren Tag auf See kamen wir in der Nacht (Sonntag auf Montag) in Rio de Janeiro an. Und da wir hier leider nur bis um 14 Uhr Zeit hatten von Bord zu gehen, sind wir früh aufgestanden und befanden uns schon um 7.30 Uhr nach einer rasanten Taxifahrt am „Pao de Acucar“, dem Zuckerhut!
Die erste Bahn fuhr jedoch erst um 8 Uhr zum Gipfel und so nutzen wir die Zeit und haben einen kleinen Spaziergang in der nahe gelegenen Bucht unternommen. Übrigens bei schönstem Sonnenschein und bereits warmen Temperaturen! Zusammen mit den Arbeitern sind wir dann mit der Gondel zunächst bis zur Mittelstation gefahren und waren noch überwältigter von dem Ausblick, der sich von ganz oben, dem eigentlichen Gipfel, bot.
Rio de Janeiro lag zu unseren Füßen und man hatte einen supertollen Blick bei blauen Himmel und Sonnenschein! Herrlich. Mit seinen Stränden, Hügeln, Bergen, „Siedlungen“ liegt Rio wirklich fantastisch am Atlantik und hat uns sehr begeistert. Auch das andere Wahrzeichen Rio´s, der „Corcovado“ mit der Christusstatue war imposant anzuschauen.
Als nach und nach die Touristenhorden den Gipfel erreicht hatten, sind wir wieder herunter gefahren und haben uns von einem Taxi zur Copacabana bringen lassen. Rio ohne einen Besuch dort geht nicht! Und die Kokosnuss war auch Pflicht! Am Strand und auch an der Promenade haben wir uns eine ganze Weile die Zeit vertrieben und man kann ja einfach nur schauen, beobachten und teils auch staunen…wer und wie und was da so alles unterwegs ist!
Die Zeit verging leider viel zu schnell und wir haben uns wieder Richtung Hafen bringen lassen, ohne nicht auch dort noch mal durch angrenzende „Av. Presidente Vargas“ zu spazieren.
Und was sollten wir am Schiff erfahren? Die Boarding Time war auf 16 Uhr verschoben worden, da sämtliche Ladevorgänge noch andauern sollten und wir letztendlich sogar erst gegen 21 Uhr aus dem Hafen ausgelaufen sind. Dafür aber im Dunkeln vorbei am beleuchteten Rio de Janeiro. Wer bekommt so etwas schon geboten?!

Vitoria

martinamario am 28. Oktober 2006 um 13:14

 

„Geschafft…!“ Ob sich das Kolumbus wohl auch gedacht hat, als er Boden unter den Füßen hatte?! Wir wollen uns hier wirklich nicht mit dem großen Weltentdecker vergleichen, aber es war schon toll, die Füße auf südamerikanischen Boden stellen zu können!
Vitoria, unser erstes Ziel in Brasilien, begrüßte uns mit eher mäßigen Wetter und wir haben uns, mit warmen Klamotten ausgestattet, die Einfahrt in den Hafen vom Deck aus angeschaut. Unter einer riesigen Brücke hindurch ging es in ein ziemlich kleines Hafenbecken und zur Krönung der gelungenen Einfahrt haben wir uns mit dem Schiff in diesem noch einmal komplett gedreht. Unser Augenmaß hätte vorher auf jeden Fall davon abgeraten…! Doch alles ging gut und wenig später saßen wir in einem kleinen Ruderboot, welches uns von unserer Anlegestelle an gegenüberliegendes eigentliches „Stadtufer“ brachte. Der Typ hat mit uns wahrscheinlich das Geschäft des Tages gemacht, denn wir haben nicht etwa zwei Boote genommen, sondern uns mit allen 10 Leuten in ein Boot gequetscht und pro Person einen Dollar bezahlt.
Als wir nach 15 Minuten im Zentrum von Vitoria angekommen sind und jeder seines Weges ging, haben Mario und ich uns schon gewundert, dass sich uns die Stadt wie ausgestorben präsentierte. Irgendwie gespenstisch und die einzige, die zahlreich vertreten war, war die Zivilpolizei! Nach unserem Rundgang und der Suche nach einer Internetmöglichkeit haben uns zwei von ihnen auch freundlicherweise ein Taxi gerufen und die Fahrt zum nahe gelegenen Einkaufszentrum organisiert. Mit Händen und Füßen haben sie uns klar gemacht, dass nur dort ein Internetcafe wäre. Da andere Polizisten in der leeren Stadt auch nichts zu tun hatten, haben dann insgesamt sechs von ihnen mit uns auf das Taxi gewartet und uns schließlich verabschiedet!
Im riesigen Einkaufszentrum wurden wir auch fündig und konnten für euch (!) die Homepage aktualisieren. Und spätestens am Eingang wussten wir auch, wo die Einwohner Vitorias ihren Samstagnachmittag verbringen…
Da unsere Boarding Time diesmal erst gegen 23 Uhr war, haben wir uns Zeit gelassen und unser Abendessen im Einkaufszentrum eingenommen. Die Brasilianer haben ein tolles Essensystem, welches sich „Kilo-Essen“ nennt. Man nimmt sich an einem Büffet von dem, was man möchte und am Ende wird der Teller gewogen und entsprechend nach Gewicht bezahlt- echt praktisch!
Mit dem Taxi sind wir zurück zur „Grande Francia“ gefahren und waren von unserem ersten Tag in Brasilien, in einem Einkaufszentrum (!), begeistert!